Der Kreisverband der Jungen Union Böblingen veranstaltete am Donnerstag den 2. Mai 2019 ihren Frühlingsempfang in der Sindelfinger Stadthalle unter dem Titel „Wirtschaftspolitik der Zukunft: die neuen Herausforderungen der Sozialen Marktwirtschaft“. Gäste der Podiumsdiskussion waren Dr. Carsten Linnemann, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Ergun Lümali, Betriebsrat und Mitglied des Aufsichtsrats der Daimler AG, sowie der Vorstandsvorsitzende der ElringKlinger AG, Dr. Stefan Wolf.
Der JU-Kreisvorsitzende Matthias Miller führte die Diskussion vor über 70 interessierten Zuhörern als Moderator durch verschiedene Themen. Die Anwesenden diskutierten zu Beginn über Deutschlands Konkurrenzfähigkeit im globalen Umfeld. Insbesondere China mache der deutschen Wirtschaft immer mehr zu schaffen. „Wenn wir nun in Europa nicht die wirtschaftspolitischen Weichen für die Zukunft stellen, wird uns die Volksrepublik in wenigen Jahren überholen“, warnte Dr. Carsten Linnemann. Kontrovers wurde die Diskussion beim Thema Arbeitszeitgesetzgebung. Dr. Stefan Wolf forderte die Politik auf eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten anzugehen. „Insbesondere die gesetzlichen Regelungen zur Ruhezeit müssen angepasst werden.“, betonte er. Ergun Lümali warnte in der Diskussion davor Gesetze abzuschaffen, welche bisher den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands sicherten. Linnemann stellte klar: „Es geht uns nicht um die Ausweitung, sondern die Flexibilisierung der Arbeitszeit – zum Wohle von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.“ Zur Zukunft der Mobilität waren sich die Anwesenden einig: Politik und Automobilhersteller dürfen nicht nur das Elektroauto fördern, sondern müssen sich stärker als bisher auch der Wasserstofftechnologie zuwenden. „Im Wasserstoffantrieb sehe ich die Zukunft einer klimaverträglichen Individualmobilität“, betonte Wolf. Insgesamt fasste er zusammen, dass die ausufernde Gesetzgebung und langwierigen politischen Prozesse in Deutschland den Wirtschaftsstandort Deutschland in Zeiten der Digitalisierung gefährden. Das sieht auch Linnemann ähnlich und empfahl: „Wir müssen die in der Vergangenheit begangenen Fehler dringend reparieren und die unzähligen Regelungen – insbesondere im Baurecht – schnellstens abschaffen.“