Beim Frühlingsempfang sprach der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart Prof. Dr. Wolfgang Schuster und jetzige Vorsitzende der Deutsche Telekom Stiftung zu zahlreichen Mitgliedern und Freunden der Jungen Union Kreis Böblingen zum Thema „Lernen für das 21. Jahrhundert – mit künstlicher Intelligenz als neuem Nürnberger Trichter?“ Sein Fazit – die fortschreitende Entwicklung künstlicher Intelligenz erfordert gesamtgesellschaftlich die Bewusstseinsschärfung, sich seines Verstandes zu bedienen.
Am 6. Mai 2018 fand vormittags der Frühlingsempfang der Jungen Union Kreis Böblingen im Treff am See in Böblingen statt. Viele Mitglieder und Ehrenvorsitzenden der Jungen Union, der CDU, Mandatsträger, Freunde und Interessierte folgten der Einladung des Kreisverbandes. Eröffnet wurde der Empfang feierlich mit dem 1. Satz der Waldsteinsonate Beethovens. Der junge Alfred Nguyen spielte den Flügel. Schon in den Grußworten von Marc Biadacz MdB und der Vizepräsidentin des Landtages von Baden-Württemberg Sabine Kurtz MdL wurde deutlich, wie sensibilisiert die Politik bereits jetzt im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung argumentiert. Der Kreisvorsitzende Matthias Miller wies in seinem Begrüßungswort auf die zunehmende Forschungsintensität sogar in der Grundlagenforschung in digitalen Unternehmen wie Google, Amazon und Microsoft zu verschiedenen Fachgebieten hin. Er warnte davor, die hieraus potentiell entstehende gebündelte Macht zu unterschätzen. Jetzt trat der Vorsitzende der Deutsche Telekom Stiftung Prof. Dr. Schuster ans Rednerpult und fesselte die Zuhörer mit seiner Analyse zur künstlichen Intelligenz. Er ist sich sicher: Wer die Technologie der künstlichen Intelligenz in der Zukunft beherrscht, herrscht über die Welt. Europa müsse sich der Herausforderung annehmen und führend in der Forschung zur künstlichen Intelligenz werden. Und trotz der rasanten technologischen Entwicklung steht für Professor Schuster eines fest: Die Menschheit müsse kritisch die Fähigkeiten und Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz beobachten. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, technologisch Machbares von gesellschaftlich Sinnvollem zu unterscheiden. Er schloss mit einem um Klammerzusätze ergänzten Zitat von dem Aufklärer Immanuel Kant, das an seiner Aktualität nichts eingebüßt hat:
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen (z.B. Siri) zu bedienen.
Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen (z.B. Alexa) zu bedienen.“
Nach einer vertieften Diskussion mit Professor Schuster lud der Kreisverband der Jungen Union zu einem Sektempfang ein. Die Gespräche wurden vielseitig weitergeführt. Wir möchten herzlich Frau Regionalrätin Regina Wagner für die großzügige finanzielle Unterstützung des Empfangs, aber auch allen Helfern, Spendern und Unterstützern der Jungen Union Kreis Böblingen danken.